Hier folgt die deutsche Version des Originaltextes.

— Branko Veljković —
Unser Stamm wird nicht in todesähnlichen Schlaf fallen – über uns ist der Himmel nicht verschlossen
Brüder und Schwestern, geehrte Bürger Serbiens,…
Es gibt keinen schönen oder sanften Weg, wie meine Brüder und ich euch all das mitteilen könnten.
Durch unsere Brüder in Christus – euer Bruder umarmt euch – erfahren und bestätigen wir das, was wir befürchtet haben.
Die Verhandlungen über das Grundlagenabkommen zwischen der Serbisch-Orthodoxen Kirche (SPC) und Priština befinden sich in der Endphase. Das bedeutet, dass die Führung der Serbisch-Orthodoxen Kirche – wie zuvor mit Mazedonien, nun auch mit dem Kosovo – bei vollem Bewusstsein und mit teuflischer Absicht, mit voller Unterstützung des abscheulichen politischen Belgrads, das Grundlagenabkommen unterzeichnen wird! Es handelt sich um ein Abkommen zwischen der Serbisch-Orthodoxen Kirche und dem sogenannten Staat Kosovo!
Die Hochwürdenträger der Serbisch-Orthodoxen Kirche erkennen nun die Staatlichkeit des Kosovo an und führen den endgültigen Plan zur Spaltung der Serbischen Kirche und des serbischen Staates durch.
Jerusalem, das irdische, nicht das himmlische, hat bereits sein Urteil gesprochen.
Und dieses Urteil hat uns erreicht, denn auch dort gibt es Brüder, die aufrecht gehen.
Doch das himmlische Jerusalem wird das letzte Wort haben.
Also, die ganze Intrige um die Zerschlagung der Serbisch-Orthodoxen Kirche auf dem Gebiet der einst vereinten montenegrinisch-küstenländischen Metropolie wurde erneut vom politischen Belgrad inszeniert – unter direkter Komplizenschaft der Kirchenführung – und nach jenem bekannten, oft gesehenen Szenario, bei dem immer andere für die Verrätereien des politischen Belgrads verantwortlich gemacht werden. Das heißt, die montenegrinisch-küstenländische Metropolie wurde deswegen gespalten, und die menschliche Erklärung des Metropoliten Joanikije von der montenegrinisch-küstenländischen Metropolie, dass Studenten nicht als Ustaše[1] bezeichnet werden dürfen, diente lediglich als Vorwand für einen organisierten Angriff auf den ehrenwerten Metropoliten – in Wirklichkeit aber als Auftakt zur endgültigen Zerschlagung der Serbisch-Orthodoxen Kirche.
Und da sind wir – 636 Jahre nach dem Kosovo-Gelübde – wieder am selben Ort. Hier sind wir, um uns zu messen. Jetzt werden alle – diese und jene – erkennen, dass das Gelübde des Metropoliten stärker ist als das des Patriarchen, denn die montenegrinisch-küstenländische Metropolie hat einen Metropoliten, der zugleich Exarch des Thrones von Peć[2] ist – also der Hüter des Patriarchats von Peć, also des kanonischen Sitzes der Serbisch-Orthodoxen Kirche.
Und über ihn, den Metropoliten, sagt das Volk der Bergen und der Küstenregion – der Patriarch kann verraten – und solche Patriarchen hat es gegeben, und einen solchen haben wir auch jetzt – aber der Metropolit wird niemals verraten! Die Verräter in der Serbisch-Orthodoxen Kirche wissen das – deshalb haben sie den Samen der Spaltung im Volk gesät, deshalb haben sie die Metropolie zerrissen!
Daher ist es jetzt für alle klar, dass dieselben Verräter sowohl die Kirche als auch den Staat spalten.
Und euch, Verrätern – ist euch denn noch immer nicht klar, dass wir euch stets einen Schritt voraus sind und euch rechtzeitig entlarven – mit guter Absicht und in reinem Glauben –, dass ihr zur Vernunft kommt und von eurem endgültigen Verrat ablasst!
Und wir, das Volk, erleben nun sogar das – das niemals?
Hier sind wir jezt – niemals – an der Schwelle der Auslöschung.
Jetzt, wo wir die Führung der Serbisch-Orthodoxen Kirche endgültig in die Reihe der verhassten Verräter einordnen – ebenso wie die serbischen Politiker, ausnahmslos – und wenn nur noch ein einziger Metropolit die Serbisch-Orthodoxe Kirche verteidigt – ein würdiger Exarch –, werden wir dann alles in Bewegung setzen, alles offenlegen und alle Verräter sowie alle Verrätereien des politischen Belgrads vor Gericht bringen? Und zwar nicht nur jene von gestern. Es wird wehtun, ich weiß,… aber es muss sein.
Denn über Montenegro und Serbien wächst noch immer jenes scharfe Gewächs, das sich nicht aufrecht abschneiden lässt – ein Gewächs, das aus den Tropfen des Blutes von Obilićs[3] abgeschlagenem Haupt spross, aus Blut, das der Wind aus dem Nichts über das serbische Land verstreute – zum Gedenken an das Gelübde eines Helden, der sein Versprechen erfüllt hat. Diese Zeit wird gewiss Scharen und Truppen neuer Obilićs hervorbringen – und aus der ganzen Kirche nur einen einzigen würdigen Metropoliten – den Exarchen des Thrones von Peć, den Hüter, den Serben…
Und mehr brauchen wir nicht – einer ist nötig, einer genügt!
Auch Gott ist einer – und Er genügt!
Gott behüte dich, Metropolit – und du, erhebe deine Stimme und bewahre die Serbische Kirche vor den Ausgearteten!
[1] Die Ustaša (auch in anglisierter Form Ustasha oder Ustashe) war eine kroatische faschistische und ultranationalistische Organisation, die zwischen 1929 und 1945 aktiv war. Offiziell war sie bekannt als „Ustaša – Kroatische Revolutionäre Bewegung“ (Quelle: Wikipedia).
[2] Peć ist eine Stadt im Westen des Kosovo. Sie beherbergt das historische Zentrum der Serbisch-Orthodoxen Kirche (SPC) – das Patriarchat von Peć (serbisch: Pećka Patrijaršija), das als geistlicher und kanonischer Sitz der Kirche dient.
[3] Miloš Obilić war ein serbischer Ritter und Adliger, der von vielen Serben als Nationalheld verehrt wird. Obilić symbolisiert Opferbereitschaft, Ehre und unerschütterliche Treue zum serbischen Volk und zum orthodox-christlichen Glauben.